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Tromsø (Norwegen) 2017/ 2018 – Ein Jahreswechsel der ganz besonderen Art

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Ein bisschen verrückt muss derjenige schon sein, der für sich beschließt, den Jahreswechsel im hohen Norden oberhalb des Polarkreises verbringen zu wollen.

Als Polarkreise werden die Breitengrade auf 66° 33‘ 55“ nördlicher und südlicher Breite bezeichnet, an deren Stelle die Sonne an den Tagen der Sonnenwende gerade ebenso nicht mehr auf- bzw. untergeht. Tromsø selbst liegt 400 km nördlich des Polarkreises. Im Vergleich zu anderen Erdteilen befindet sich dieses wunderschön aufgeräumte Städtchen auf dem gleichen Breitengrad wie der nördlichste Teil Alaskas oder die Baffin-Inseln Kanadas. Tromsø stellte zu Zeiten der Nordpoleroberung das Sprungbrett in Richtung Spitzbergen auf dem Weg zum Pol dar. Viele der überlieferten Expeditionen, auch die von Roald Amundsen, starteten von hier aus ihre mehr als waghalsigen Unternehmungen.

Wie kommt aber der Reisewillige aber nun auf die Idee, hier hoch oben im Norden den Jahreswechsel verbringen zu wollen?

Zur Erinnerung: Als wir auf der Rückreise unserer traumhaften Spitzbergenumschiffung (Juli 2016) im Tromsø einen Zwischenhalt einlegen mussten, war ausreichend Zeit, dieses herrliche Örtchen etwas näher zu erkunden. Begeistert von der gesamten Atmosphäre, die Tromsø auf die Besucher ausstrahlt, war der Gedanke, hier einmal den Jahreswechsel unter dem Polarlicht zu verbringen, sehr schnell geboren.

Die 2.142,47 km (Luftlinie) Entfernung zurückzulegen, ist allerdings nicht ganz frei von gewissen Strapazen. Es ging von Erfurt aus mit der Bahn pünktlich nach Frankfurt am Main. Von dort aus hopsten wir zunächst nach Oslo, anschließend nach Trondheim, von dort aus Flug nach Bodö und letztendlich nach Tromsø. Wir können uns nicht daran erinnern, an einem einzigen Tag viermal in ein Flugzeug ein- und ausgestiegen zu sein. Die Gesamtreisezeit betrug dann doch locker 16 Stunden.
Aber es hat sich gelohnt! Tromsø hat alle unsere Erwartungen erfüllt, auch wenn es bei einem Detail erheblicher Geduld bedurfte. Wochenlang zuvor recherchierten wir die Polarlicht-Prognosen. Dafür gibt es wie bei allem im Netz die verschiedensten Anbieter für das Forecasting. Diese Vorhersagen schwankten stets zwischen einem „Vielleicht“ und einem „Go“.

Der Neugierige kann damit allerdings nichts wirklich anfangen, weil doch sehr viele Komponenten zusammenkommen müssen, um das Himmelsspektakel erleben zu können. Es bedarf zunächst einer entsprechenden Sonnenaktivität, die ausreichend Teilchenmaterial in Richtung Erde schleudert. Dort angekommen ist ein wolkenfreier Himmel äußerst hilfreich. Den vermissten wir schmerzlich. Wenn zudem auch noch der Vollmond für zu viel Licht sorgt, wird es so richtig schwierig mit den Northern Lights. Also mussten wir uns in Geduld üben, bis dann endlich am Silvesterabend der Himmel sein Geheimnis Preis gab.

Auch wenn dieses Licht nicht so intensiv leuchtete, wie man es von den Postkartenbildern her kennt bzw. wie wir es uns wünschten, waren wir von einem derartigen Naturphänomen überaus beeindruckt.

Einen kleinen Eindruck über Tromsø erlebt Ihr unter der Rubrik „Reisen/ Tromsø 2017/ 2018“.

Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen und Bilderbetrachten,
Euer Mayk!